Eine Kultur des Wissensaustauschs – Eindrücke vom Wikimedia-Hackathon 2017

23. Mai 2017

Wien! Eine Stadt der Musik, Kultur und Avantgarde. Und Gastgeber des diesjährigen Wikimedia-Hackathons, dem jährlichen Tech-Event, bei dem rund 200 Entwickler, Admins und Nutzer von MediaWiki zusammenkamen, um mit Gleichgesinnten zu experimentieren und zu diskutieren. Natürlich waren auch wir mit BlueSpice – der Enterprise-Version von MediaWiki – dabei. Es gab viel Neues zu entdecken, alte Bekanntschaften zu pflegen und Erfahrungen und Ideen auszutauschen.

LDAP und MediaWiki

Ein dringliches Thema, das wir auf die Tagesordnung setzten, war der aktuelle Stand der LDAP-Unterstützung für MediaWiki. Die Wartung der alten LDAP-Authentifizierung wurde eingestellt. Etwa zur gleichen Zeit änderte MediaWiki sein Authentifizierungsmodell. Während die LDAP-Authentifizierung aktualisiert wurde, um in den gängigsten Szenarien zu funktionieren, erfüllt sie viele Anforderungen im Unternehmenskontext nicht mehr. Infolgedessen wurden viele Initiativen zur Wiederherstellung der LDAP-Unterstützung gestartet, was zu einer Vielzahl von Ad-hoc-Lösungen führte.

Wikimedia Hackathon – das zentrale Event der MediaWiki Tech-Community. Foto: Mglaser (CC BY-SA 4.0), via Wikimedia Commons

Beim Hackathon nutzte unser Mitarbeiter Robert die Gelegenheit, diese Bemühungen zu vereinheitlichen. In seiner Sitzung kamen wir überein, gemeinsam an einem System zu arbeiten, das auf PluggableAuth (von Cindy Cicalese) in Verbindung mit Mark Hershbergers PluggableSSO und einigen anderen Erweiterungen basiert. Dies ist der erste Schritt zu einer Standardisierung und ein gutes Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen externen Interessengruppen funktionieren kann.

Eine eigene Sitzungsreihe

Zum ersten Mal bei einem Hackathon hatte die MediaWiki-Stakeholdergruppe, der auch BlueSpice angehört, eine eigene Sitzungsreihe: „Fantastische MediaWikis und wie man sie pflegen kann“. Wir sprachen über Use Cases (ESA, Baugeschichte.at und das Vienna History Wiki), Best Practices und Lösungen (Einsatz mit Oregano, korrektes Setup von runJobs, Installation von VisualEditor, Synchronisation mehrerer Semantischer MediaWikis), analytische Erkenntnisse (Vergleich zu Confluence, Ergebnisse einer Benutzerbefragung) und diskutierten, wie die Akzeptanz von MediaWiki erhöht werden kann.

Unter den vielen tollen Dingen, die man mit MediaWiki machen kann, gibt es die „Herstellerplattform“ WikiFab.org, die SMW nutzt, um Anleitungen zum Bau schöner Dinge zu veröffentlichen – eine Art Open-Source-Repository für Hardware. In den letzten zwei Jahren hat WikiFab eine Reihe von Erweiterungen entwickelt, die auch für Benutzer in Unternehmen interessant sein könnten. BlueSpice und WikiFab erkunden derzeit die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung boten wir eine Sitzung darüber an, wie man zur weiteren Entwicklung von BlueSpice beitragen kann. Unsere Software hat viele Einstiegspunkte für Entwickler, wie z.B. die API, Fehlerbehebungen in Gerrit und Erweiterungen, die auf der BlueSpiceFoundation basieren. In der Sitzung haben wir die Wiki-Architektur und die genannten Möglichkeiten diskutiert. Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren sehr hilfreich, eine umfassende Dokumentation folgt.

Einen Blick wert sind die Prototypen und Funktionen, die von einigen Hackathon-Teilnehmern erstellt wurden. Einige davon haben wir auf der Showcase-Seite zusammengestellt. Unter den Projekten gibt es einen kollaborativen Echtzeit-Editor, eine Stimmungsanalyse von Gesprächsseiten, eine Trendthemenseite für Wikipedia, ein Spiel zur Kategorisierung von Bildern auf Wikimedia Commons und – sicher nicht ganz ernst gemeint – WikiReaper, um Sie über bemerkenswerte Todesfälle auf dem Laufenden zu halten.

Markus Glaser und Richard Heigl, Geschäftsführer der Hallo Welt! GmbH, fühlen sich besonders geehrt, dass sie während der Eröffnungszeremonie eine besondere Erwähnung für die Organisation des „Fantastic MediaWikis“-Titels erhalten haben. Insgesamt war der Hackathon sehr gut organisiert und es war eine Freude, daran teilzunehmen!

P.S.: Die Credits zum Titel dieses Blogbeitrags gehen an Mark Hershberger.

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